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Under Green Ground

Tanzperformance (Version 2010)

Tanzperformance (Dauer 65 Minuten): 1 Tänzerin, 3 Techniker

Under green Ground im Jahr 2010 steht für eine veränderte Körperlichkeit: wir sehen Bewegungen, die sich in den Körper seiner Protagonistin eingeschrieben haben. Unverändert jedoch ist die Kompromisslosigkeit mit der Alexandra Naudet sich präsentiert, preisgibt und ein Stück von sich selbst verschenkt.

Die Welt als Bild und Vorstellung: Im Medienzeitalter gibt es kein unvermitteltes Ich. Vor-Bilder bestimmen unsere Identität und unser Denken. Und doch schafft die Vielfalt der möglichen Rollen auch eine neue, spezielle Art von Freiheit. Die Kölner Choreographin und Medienkünstlerin Stephanie Thiersch erkundet mit der choreographischen Partnerin und Tänzerin Alexandra Naudet das komplizierte Zusammenspiel von Idee und Fleisch, von Bildergedächtnis und weiblichem Körper. Eine Versuchsanordnung, für die sie atemberaubende, sehr konkrete optische Umsetzungen findet. Rätselhaft, leicht morbide und aufreizend wie ein Film von David Lynch.

Gleichgültig ob Alexandra Naudet als Botticellis Venus, als nackte Dame in Manets “Frühstück im Freien” oder als Porno-Queen agiert – ihre phantastische Präsenz und Ausstrahlung verleihen dem subversiven Spiel mit der Identität ebensoviel Tiefgang wie Bodenhaftung. Ironisch durchbrochen werden die wechselnden Selbstinszenierungen von einer beharrlich werkelnden Techniker-Crew. Besonders die Bühnenmeisterin entpuppt sich als bedrohliche Konkurrenz für die Hauptdarstellerin.

Konzept/Choreografie: Stephanie Thiersch
Choreografie/Tanz: Alexandra Naudet
Technische Leitung: Ansgar Kluge/Niko Moddenborg
Stage Management/Tanz: Weronika Pelcynska
Lichttechnik: Thomas Grzegorcyzk
Licht/Bühnendesign: Niko Moddenborg, Stephanie Thiersch
Produktionsleitung: Lieve De Scheerder

Koproduktion: tanzhaus nrw
in Kooperation mit koelnertanzagentur e.V.
Gefördert durch: Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, Kulturamt Stadt Köln und SK Stiftung Kultur Köln

Ein grandioses Tanzsolo, dessen erotische, brutale Schönheit man nicht so leicht wieder aus dem Kopf kriegt.
(Kölner Stadtanzeiger)

Ein Abend, der mit Intelligenz und lustvoller Direktheit die Ausdrucksfülle des Körpers entfaltet.
(Kölner Rundschau)

Thiersch gelingt ein zeitgenössischer Surrealismus, der seine Motive mit Wucht und Leichtigkeit durch eine neopunkige Szenewelt treibt… Alexandra Naudet reißt die Choreographie grandios an sich in zäher Auseinandersetzung mit den Bildern, die sie in Bewegung setzt.
(tanzjournal)

Stephanie Thiersch baut Figuren in Zeitlupe auf, lässt die eine aus der anderen erwachsen oder demontiert die schöne Fassade, bis nichts bleibt als ein stummer Schrei. Die Ikone fällt in sich zusammen -Ecce Homo. Naudet interpretiert diese scharf geschnittenen Frauen-Bilder in Nahaufnahme mit Intensität.
(Ballettanz international)