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Near Miss - The Happy Living Trilogy #3

Trio für 3 Tänzerinnen & 3 fern­gesteuerte Kollaborateure (2012)

Near Miss ist zunächst ein Begriff aus der Raumfahrt und bezeichnet einen Beinahunfall von Satelliten und/oder anderen Körpern im Universum. Auf der Bühne entwickeln Viviana Escalé, Mu-Yi Kuo und Marcela Ruiz Quintero eine futuristische Version des Zusammenlebens. Wesen zwischen Mensch und Maschine, in einem nicht mehr definierbaren Raum, losgelöst, bevölkern den Planeten, sichtbar gemacht durch ihre Kollaborateure, ferngesteuerte Maschinchen. Wie kann hier Beziehung noch aussehen, wenn Gefühle veröden? Was bedeutet Koexistenz, Individualität? Werden wir zu Monstern oder zu Magneten?

Cast:

Konzept/Leitung: Stephanie Thiersch
Choreografie: Stephanie Thiersch in Kollaboration mit Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola
Tanz/Choreografie: Viviana Escalé, Mu-Yi Kuo, Marcela Ruiz Quintero
Bühne: Martin Rottenkolber
Musik: Joseph Suchy
Soundmix: Lyoudmila Milanova
Kostüme: Sabine Schneider
Technische Leitung/Licht Design: Martin Rottenkolber
Dramaturgische Assistenz: Eleonora Zdebiak
Fotografie: Tom Trambow, Martin Rottenkolber

Credits:

MOUVOIR in Koproduktion mit: freihandelszone ensemblenetzwerk köln, tanzhaus nrw Düsseldorf
gefördert durch: Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, Kulturamt der Stadt Köln, Kunststiftung NRW, RheinEnergie Stiftung und SK Stiftung Kultur

Scheinbar schwerelos lässt sich das Trio über die futuristische Bühne treiben, originell beleuchtet von ferngesteuerten Autos. Wie surreale Installationen wirken die drei Körper, wenn sie sich, scheinbar magnetisch angezogen, immer wieder neu zusammenfügen. Skurril, wie sie sich die langen, wirren Haare ins Gesicht ziehen und dabei als eine Art indische Gottheit auftreten, mit drei Köpfen und sechs Armen, bellend wie Hunde.
(Deutsche Bühne)

Aneinander und vorbei: Die Tänzerinnen Viviana Escalé, Mu-Yi Kuo und Marcela Ruiz Quintero erfinden gerade das Beten in Zukunft, (…) Mischformen, spirituelle Montagen. Sie isolieren Körperregionen voneinander: oben fest, unten schnelle Beine. Steife Beine, oben ein seliges Erheben. Künstlich, disharmonisch, wie mit Ersatzteilen bestückt. Oder zu perfekt. So, wie möglicherweise künftig Körper mit Maschinen kombiniert werden.
(Ausschnitt aus dem Artikel „glücklich leben“ von Melanie Suchy in tanz, Zeitschrift für Ballett, Tanz und Performance)