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Nature Morte - The Happy Living Trilogy #2

Duo mit Videoprojektion (2011)

Mit den beiden Tänzern Viviana Escalé und Valenti Rocamora i Torà und Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola entwickelt Thiersch in Nature Morte ein Bewegungsvokabular, das nach der kreatürlichen Form im Tanz sucht. Die Choreografie impliziert ein Nachdenken über Mensch, Natur und Tier, deren Bewegungsvorschläge einander reiben, aber auch ähneln. Unbeschriebene Orte (vgl. non lieu von Marc Augé) ohne gewachsene Geschichte und Identität bilden das Setting für Nature Morte. Der Videokünstler Martin Rottenkolber hat entsprechend der Bewegungsrecherche, einen visuellen Zoom auf unsere nahe Umwelt gelegt, die zwischen Domestizierung und Verwilderung changiert. Nature Morte beschreibt, wie tot der Mensch in der Natur und wie lebendig die Natur im Menschen sein kann.

Besetzung:

Konzept/Inszenierung: Stephanie Thiersch
Choreografie: Stephanie Thiersch in Zusammenarbeit mit Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola
Tanz/Choreografie: Viviana Escalé, Valenti Rocamora i Torà
Video/Bühne: Martin Rottenkolber
Musik: Deathprod, Joseph Suchy
Kostüme: Sabine Schneider
Lichtdesign/Technische Leitung: Niko Moddenborg
Video Operator: Peter Rachel
Fotografie: Martin Rottenkolber

Produktion:

MOUVOIR in Kooperation mit Freihandelszone Ensemblenetzwerk Köln koproduziert durch: tanzhaus nrw Düsseldorf
gefördert durch: Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, Kulturamt der Stadt Köln, Kunststiftung NRW, RheinEnergie Stiftung und SK Stiftung Kultur

Stephanie Thiersch entwickelt für ihre Figuren einen kunstvoll changierenden Tanz gebrochener und motorisch blockiert wirkender Bewegungsabläufe. Sie wirken wie ein Rückgriff aufs evolutionsgeschichtliche Erbe der Spezies Mensch und beschreiben drastisch die Einsamkeit der Protagonisten: die ebenso mutige wie radikale Zustandsbeschreibung einer „toten“ Umwelt, in der das menschlich Geschaffene verwildert. (AKT)

Ihre Choreografie braucht nicht auf prätentiöse Gesten zurückzugreifen, die Aktionen werden authentisch entwickelt. So kristallisiert sich eine eigene Handschrift der Bewegungsabläufe heraus. Ein kleines, feines Stück Tanzkunst wird mit „Nature Morte“ geboten. Eigensinnig, dabei stilsicher und geglückt in der Form.(choices)

Ein berührendes, starkes Szenarium mit rohen, tapsigen Zwischenwelt-Bewohnern von der Rasenkante. Als hätten sie das menschliche Leben verlernt und als Tiere versagt. (Rheinische Post)

Nature Morte hat ein Herz fürs Leben im Unleben und balanciert auf berührende Weise auf dem Weder-Noch, zwischen Leben und Unleben. (3/12 tanz, Zeitschrift für Ballett, Tanz und Performance)